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Ein Zusammenspiel von Flexibilität und Komplexität

Ende 2021 wird das Pumpspeicherkraftwerk Nant de Drance voll betriebsfähig sein. Bereits seit drei Jahren bereitet sich Alpiq darauf vor, eines der komplexesten Kraftwerke in ihrem Portfolio in Betrieb zu nehmen und den erzeugten Strom zu vermarkten.

Nant de Drance ist ein Meisterwerk der Komplexität. «Für die Energiekommission von Nant de Drance war von Anfang an klar, dass wir ein spezielles Tool benötigen würden, um dieses besondere Kraftwerk mit seiner technischen, administrativen und vertraglichen Komplexität zu managen», erklärt Pierre-Yves Ledermann, Project Manager bei Alpiq und Mitglied der Energiekommission von Nant de Drance. Alpiq ist für das Energiemanagement und die Betriebsführung der Anlage verantwortlich. Deswegen liegt auch die Entwicklung eines Managementinstruments in der Verantwortung von Alpiq.

Dafür mussten sich erst einmal die vier Nant-de-Drance-Partner Alpiq, SBB, IWB (Industrielle Werke Basel) und FMV (Forces Motrices Valaisannes) einigen. «Meine Kollegen in der Energiekommission und ich haben zuerst die technischen Anforderungen der Anlage erläutert», sagt Pierre-Yves Ledermann. «Wir brauchten eine solide vertragliche Grundlage.»

Haben Sie gerade komplex gesagt?

Nant de Drance, das sind sechs Pumpturbinen mit variabler Drehzahl, verteilt auf zwei Wasserwege; die Möglichkeit eines hydraulischen Kurzschlusses, also ein gleichzeitiger Pump- und Turbinenbetrieb zwischen den Wasserwegen oder innerhalb desselben; ein relativ kleines Volumen im oberen Stausee Vieux Emosson; eine Fallhöhe, die sich je nach Niveau der Stauseen verändert; der durch die Electricité d’Emosson SA mitbewirtschaftete Speichersee Emosson; vier Partner, die jeweils unabhängig voneinander ihre Fahrpläne für die Produktion festlegen. Kurz gesagt: Die überaus flexible Anlage ist ein komplexes Meisterwerk.

Ein Tool – vier Funktionen

Um das Pumpspeicherkraftwerk Nant de Drance gemäss den ausgehandelten Bedingungen erfolgreich zu betreiben, hat Alpiq mit dem so genannten «Pump Storage Management Tool» (PSMT) eine neue Applikation entwickelt. Emanuele Facchinetti, Project Manager, war mitverantwortlich für das Tool. Entstanden ist es als reines internes und interdisziplinäres Projekt.

PSMT besteht aus vier Komponenten. An erster Stelle steht die Energiebuchhaltung. Dabei wird die erzeugte und gepumpte sowie von jedem Partner bezogene Strommenge ermittelt. Danach folgt die Kontrolle der von den Partnern gesendeten Produktionsfahrpläne. «Da jeder Partner bei der Gestaltung seiner Fahrpläne unabhängig ist, prüfen wir, ob die Programme überhaupt durchführbar sind und ob sie den technischen und rechtlichen Beschränkungen entsprechen», erläutert Facchinetti. Die dritte Komponente ist das Dispatching. Angesichts der Komplexität des Kraftwerks muss der vom Trading definierte Produktionsfahrplan in sechs Programme unterteilt werden, jeweils eines pro Maschinengruppe. Alpiq hat dazu einen Optimierungsalgorithmus entwickelt, mit dem die Dispatcher die Turbinier- und Pumpfahrpläne für jede Gruppe festlegen können. «Die vierte Komponente wird den Produktionsanteil von Alpiq optimieren und die Handelsperspektive integrieren», präzisiert Facchinetti.

Von der Inbetriebnahme bis zum kommerziellen Betrieb

Nant de Drance nimmt die sechs Pumpturbinengruppen schrittweise in Betrieb. Seit März 2020 laufen die Tests für die erste Maschinengruppe. «Diese Phase ermöglicht es uns auch, die Dispatching-Komponente von PSMT praxisnah zu testen», betont Emanuele Facchinetti. Erst wenn die sechs Maschinengruppen Ende 2021 voll betriebsbereit sind, wird der kommerzielle Betrieb von Nant de Drance beginnen. Jeder Partner kann seinen Energieanteil dann frei nutzen und das PSMT sein volles Potenzial entfalten.

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