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OKWährend der intensiven Projektentwicklungsarbeit hat sich gezeigt, dass die bisher verwendete Anlagenkonzeption mit geneigten, nach Süden ausgerichteten PV-Panels auf Stahltischen im Fall von Gondosolar nicht optimal sind. Einerseits stellen die Integration in die alpine Landschaft und der Bodenschutz grosse Herausforderung dar. Denn der unebene Untergrund und die Anforderung nach möglichst wenig Erdarbeiten, hätten dazu geführt, dass die "Tisch"-Konstruktion kaum serienmässig hätte vorgefertigt werden können. Das würde zu erheblichen Mehrkosten des Projektes führen – insbesondere auch für die Installation im schwer zugänglichen Gebiet der Alpjerung. Der Vorteil der Baumstruktur ist, dass die Vorkonstruktion in der Werkstatt erfolgen kann. Andererseits ist das Gebiet im Winter besonders starken Winden ausgesetzt, die zu starken Verwehungen mit der Gefahr von Schneeansammlungen auf Freiflächen führen können. Das hat uns dazu geführt im Projekt nochmals alle verfügbaren Optionen punkto Anlagedesign zu evaluieren.
Die Lösung anhand einer Baumstruktur der PV-Panels stammt aus den Erfahrungen von Lawinenverbauungen. Konkret basieren sie auf Erfahrungen mit Schneedrift-Kontrollmassnahmen zur Eindämmung von Schneelawinen. Die Form ahmt die so genannte Kolktafel nach, von der bekannt und bewiesen ist, dass sie Windturbulenzen erzeugt, die den Schnee aus dem Fuss und den unteren "Armen" der Struktur herausblasen. Das Projektteam von Gondosolar hat für das neue Anlagedesign mit einem Berater für Naturgefahren und einem Berater für PV-Technologie zusammengearbeitet. Letztere konnten bereits erste Erfahrungen mit der Baumstruktur sammeln. An einem vertikalen Mast werden dafür 16 bifaziale PV-Panels kreuzförmig montiert, so dass eine baumartige Struktur entsteht. Sie soll nun mit einer Testanlage bestehend aus mehreren «Solarbäumen» vertieft untersucht werden.
Grundsätzlich ist Gondosolar das Pionierprojekt für andere alpine PV-Anlagen, denn es wurde als eines der ersten alpinen PV-Projekte bereits im Jahr 2021 gestartet und im letzten Sommer die Umweltverträglichkeitsanalyse durchgeführt. Damit ist es punkto Planung weiter fortgeschritten als die meisten anderen Projekte, die nun von den Erfahrungen der Projektentwicklung profitieren können. Welches Anlagedesign bei welchem Projekt am meisten Sinn macht, hängt jedoch vor allem mit den jeweiligen geographischen und umwelttechnischen Gegebenheiten zusammen. Bei Gondosolar waren für uns einerseits die windexponierte Lage, der unebene Boden und die schwer zugängliche geographische Lage ausschlaggebend für den Designwechsel. Für uns stehen aber auch klar die umwelttechnischen Auswirkungen im Zentrum: Wir wollen eine optimale Integration in die sensible alpine Landschaft, möglichst wenig Auswirkungen auf den Bodenschutz erreichen und so wenig Erdarbeiten wie möglich vornehmen. Die «Solarbäume» scheinen für das Projekt Gondosolar aus heutiger Sicht die beste Lösung zu sein.