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OKDas neue Pumpspeicherkraftwerk Nant de Drance zeichnet sich durch Flexibilität, Leistungsstärke und Speicherkapazität aus. Jede der sechs Maschinengruppen mit je 150 MW Leistung kann individuell und innerhalb weniger Minuten vom Pump- in den Turbinenbetrieb wechseln. Zudem lässt sich die Drehzahl jeder Maschine stufenlos regeln. Das zur Verfügung stehende Volumen des Speichersees Vieux Emosson beträgt 25 Mio. m3 Wasser und entspricht 20 GWh Strom. Daraus ergeben sich sehr viele Möglichkeiten für den Einsatz der sechs Maschinen. Die optimale Variante zu finden, ist eine grössere Herausforderung, zumal jeder der vier Aktionäre der Nant de Drance SA (Alpiq, SBB, IWB, FMV) einen eigenen Fahrplan für die Produktion entwickeln kann. Alpiq ist für die Einsatzplanung verantwortlich, weshalb in Lausanne die Fäden zusammenlaufen. Ziel ist, die vielfältigen Möglichkeiten optimal zu nutzen und die Flexibilität dieser aussergewöhnlichen Anlage insbesondere auf den Spot- und Intraday-Märkten für alle Partner gewinnbringend einzusetzen.
Alpiq setzt für den Betrieb von Nant de Drance das «Pump Storage Management Tool» (PSMT) ein. Die Applikation berücksichtigt verschiedene Komponenten wie Energieabrechnung, Produktionsfahrpläne, Dispatching und ermittelt mit Algorithmen die effizienteste Kombination für den Einsatz der sechs Maschinengruppen. Bei Speicherkraftwerken steht dem Optimierungsteam üblicherweise ein bekanntes Energievolumen zur Verfügung. Nicht so bei Nant de Drance, denn die verfügbare Energiemenge ändert sich permanent. Um diese hohe Schwankungsbreite zu erfassen und die Unsicherheiten der Energiemarktpreise einzubeziehen, entwickelte Alpiq auf der Grundlage von Optimierungsalgorithmen ein neues stochastisches Modell.
Das Pumpspeicherkraftwerk Nant de Drance ging am 1. Juli 2022 nach 14 Jahren Bauzeit in Betrieb. Dank seiner hohen Leistung sowohl im Pump- als auch im Turbinenbetrieb kann das Kraftwerk Verbrauchs- und Produktionsspitzen im Netz abdecken. Das Kraftwerk funktioniert als gigantische Batterie, die kurzfristig überschüssigen Strom aus dem Netz speichert oder Strom produziert, wenn die Nachfrage hoch ist. Diese Flexibilität ist für die Stabilität des europäischen Höchstspannungsnetzes angesichts der Zunahme erneuerbarer Energien wie Windkraft und Photovoltaik mit unregelmässiger Produktion von grossem Wert.