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OKMit dem Bau des Flusskraftwerks Flumenthal bei Riedholz im Kanton Solothurn wurde 1970 ein Fischpass realisiert. Die Fische können die Höhendifferenz zwischen Ober- und Unterwasser von rund 8 m in einem sogenannten Beckenpass überwinden. Dieser Fischpass genügt den Anforderungen an die Fischwanderung nicht mehr. Die Alpiq Hydro Aare AG ersetzt den alten Fischpass als Betreiberin des Wasserkraftwerks deshalb durch ein neues, 480 m langes Umgehungsgewässer. Dieses gewährleistet die Aufwärtswanderung von Fischen nach dem Stand von Forschung und Technik. Die Bauarbeiten begannen im Herbst 2022 und sollen Ende 2023 abgeschlossen werden.
Fische und andere Lebewesen können die Staustufe beim Kraftwerk Flumenthal ab Ende 2023 in einem weitgehend naturnahen Fliessgewässer überwinden. Dieses besteht aus drei Teilen, einem natürlichen Gewässer mit Stromschnellen, einer längeren Rampe mit Blocksteinen, Querriegeln und einzelnen Becken sowie einem aus Beton gefertigten Schlitzpass bei der Mündung. Durch die Fischaufstiegsanlage fliessen abhängig vom Aarepegel durchschnittlich 3 bis 5 m³ Wasser pro Sekunde. Die Wassermenge wird durch ein Einlaufbauwerk oberhalb des Kraftwerks reguliert. Der naturnahe Gewässerabschnitt bietet zusätzlich zur aquatischen Durchgängigkeit einen vielfältigen Lebensraum für die Gewässerfauna. Damit die Fischaufstiegsanlage bei unterschiedlichen Pegelständen der Aare funktioniert, wird der unterste Abschnitt bei der Mündung als Schlitzpass ausgeführt. Zur Stärkung der Leitströmung wird ein zusätzlicher Abfluss aus dem Oberwasser über eine Rohrleitung zu einer Dotierturbine geleitet und in das Mündungsbecken abgegeben.
Die Alpiq Hydro Aare AG investiert für den Bau der Fischaufstiegsanlage insgesamt rund 10,5 Mio. Franken. Der Bund vergütet diese Kosten aus dem Netzzuschlagsfonds, womit die Sanierung des Fischaufstiegs beim Kraftwerk Flumenthal letztlich über den Strompreis durch alle Stromkonsumentinnen und -konsumenten bezahlt wird.
Das Wasserkraftwerk Flumenthal wurde 1970 mit drei horizontalen Rohrturbinen in Betrieb genommen und verarbeitet bei voller Leistung rund 386 m³ Wasser pro Sekunde. Die Leistung der drei Maschinen beläuft sich auf 25 MW und die durchschnittliche Jahresproduktion beträgt rund 146 Mio. kWh Strom.
Weitere Informationen: Webcam mit Blick auf die Baustelle