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OKUnterhalb von Wasserkraftwerken führen Flüsse meist zu wenig Geschiebe. Dies gilt auch für die Aare unterhalb des Wasserkraftwerks Flumenthal, das seit mehr als 50 Jahren ökologisch wertvollen Strom aus erneuerbarer Energie produziert. Durch die Zugabe von Kies wird diesem Problem entgegengewirkt. Dadurch entstehen dynamische Strukturen im Flussbett, welche die Lebensräume für Tiere und Pflanzen aufwerten und die Erosion der Flusssohle reduzieren. Alpiq hat als Betreiberin des Flusskraftwerks Flumenthal zusammen mit dem Kanton Solothurn eine Kiesschüttung von 5000 m3 beschlossen. Weitere Schüttungen sollen in den nächsten Jahren folgen.
Am 2. Oktober wurde die Kiesschüttung gestartet und dauert rund acht Tage. Der Kies stammt aus dem Geschiebesammler im Zufluss der Emme (Emmenspitz) oberhalb des Flusskraftwerks Flumenthal und wird unmittelbar unterhalb des Kraftwerks in die Aare eingebracht. Die Anlieferung des Materials erfolgt durch Lastwagen in rund 350 Fahrten.
Die 5000 m3 Kies werden einen rund 50 Meter langen Kieskörper bilden. Wenn die Aare viel Wasser führt, wird der Kies weggeschwemmt und dadurch kontinuierlich auf dem Flussbett unterhalb des Kraftwerks verteilt. Bevor das Kiesdepot vollständig verschwindet, wird es wieder aufgefüllt, um einen regelmässigen Geschiebetransport in der Aare sicherzustellen. Im Normalfall gehen Fachleute davon aus, dass die Zugabe von neuem Kies erst nach drei bis vier Jahren nötig sein wird. Zur Überwachung erfolgen jährliche Messungen des verbleibenden Kiesdepots.
Die künstliche Zugabe von Kies trägt dazu bei, das Geschiebedefizit in der Aare auszugleichen. Geschiebe wertet in den Flüssen die aquatischen Lebensräume für Fische, Makroinvertebraten und Pflanzen auf. Die Makroinvertebraten sind wichtige Glieder in der Nahrungskette. Dabei handelt es sich um Insekten und ihre Larven, Flohkrebse, Milben, Schnecken und Muscheln, Egel und Würmer. Diese kleinen Tierchen besiedeln neben Moosen und Algen die Gewässersohle.
Insbesondere für Fischarten wie Äschen, Nasen, Barben und Forellen, die auf kiesigem Untergrund laichen, schafft diese Massnahme neue Lebensräume. Die Schüttungen und die daraus resultierende Geschiebedynamik werden in der Aare weitere natürliche Strukturen mit vielfältigen Lebensräumen entstehen lassen.