"Und immer wieder geht die Sonne auf"
Zur Feier des Tages hatten sich neben Wirtschaftsvertretern auch hochkarätige Redner aus der Politik angekündigt. Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsministerin Christa Thoben zum Beispiel oder der deutsche Bundesumweltminister Siegmar Gabriel. Dieser lobte das Solarturmkraftwerk als wegweisendes Projekt: "Was wir heute hier einweihen, ist die Zukunft der Energieversorgung.", sagte Gabriel.
Im klimatisierten Zelt folgten die Gäste neben den feierlichen Reden und Gesprächsrunden auch einigen Showeinlagen der Gruppe Mobilé, die die Geschichte der Energiegewinnung eindrucksvoll pantomimisch und tänzerisch darstellte. Zur feierlichen Übergabe des Kraftwerks an Ulf Kamburg, dem Geschäftsführer der Stadtwerke Jülich, erklang laut das Lied "Und immer wieder geht die Sonne auf". Passender ging es nicht.
Erster Erfolg: Machbarkeitsstudie für eine grosses Projekt in Algerien
Ludwig Geißinger, Geschäftsführer von KAM, zeigte sich in seiner Ansprache sehr zuversichtlich, dass der solarthermischen Energieerzeugung grosse Zeiten bevorstehen. "Wir sind überzeugt, dass unsere Technologie eine hervorragende Marktchance hat". In der Tat, die Aussichten sind in jedem Fall gut: Neben der feierlichen Übergabe an die Stadtwerke Jülich wurden die Verträge für eine Machbarkeitsstudie für ein 2 bis 2,5 Mal grösseres Projekt in Nordafrika unterschrieben. Eigens angereist dafür war eine algerische Delegation mit Vertretern aus Forschung und Politik.
Starke Partner als Garant für schnelle Umsetzung
Generalunternehmer das Versuchskraftwerk ist die Kraftanlagen München (KAM), ein Unternehmen der Alpiq-Tocher GAH Anlagenbau Heidelberg. KAM hat mit folgenden Partnern in nur fünf Jahren dieses Pilotprojekt von der Idee bis zur Fertigstellung realisiert: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) und das Solar-Institut Jülich der Fachhochschule Aachen als Forschungspartner sowie Stadtwerke Jülich GmbH (SWJ) als Betreiber und Eigentümer. Förderer des Projektes sind das deutsche Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit sowie das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen und das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie. Das Solarthermische Versuchskraftwerk wurde nach nur zehn Monaten Bauzeit Ende 2008 fertig gestellt. Nach mehrmonatigem Testbetrieb hat das Kraftwerk im Frühjahr 2009 seinen regulären Betrieb aufgenommen.