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OKDie Kreuzkröte und die Geburtshelferkröte sind seltene Arten. Sie sind kleiner als die Erdkröte und legen ihre Eier in warmen, flachen Wasserbecken, oder tragen sie auf ihrem Rücken und pflegen sie. Viele von uns haben diese Kröten vielleicht noch nie gesehen. Aber die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass wir ihren Gesang schon einmal gehört haben. Im Frühjahr singen die Männchen nachts gemeinsam, um die Weibchen anzulocken. Ihre Rufe kann man über einen Kilometer weit hören! Leider ist der nächtliche Chor dieser «Boygroups» heutzutage immer seltener zu hören. Die beiden Arten stehen in der Schweiz auf der Roten Liste und gelten als stark gefährdet.
Wie Peter Jäggi, Präsident des Natur- und Vogelschutzvereins Härkingen, erklärt, hängen die Überlebenschancen dieser Kröten entscheidend vom Vorhandensein von geeigneten Gewässern ab: «Die Kreuzkröte und die Geburtshelferkröte sind Pionierarten, das heisst, sie besiedeln neu entstandene temporäre Gewässer als Laichgewässer. Wenn diese austrocknen, schadet dies ihren natürlichen Feinden. Dadurch haben wiederum die Kröten grössere Überlebenschancen, da sich ihr Laich entwickeln kann und sie lebensfähige Populationen bilden können.»
Nach der Hitzewelle im Sommer 2018 konnten die vom Natur- und Vogelschutzverein Härkingen unterhaltenen Lehmteiche kein Wasser mehr speichern. Sie mussten dringend saniert werden. In einem zweijährigen Projekt wurden die bestehenden temporären Tümpel saniert. Neue abflussfähige Tümpel wurden gebaut, bestehende Tümpel neu modelliert und andere mit Pressschlamm abgedichtet. Durch die Bauarbeiten und das Anlegen von Ruderalflächen Endstand wieder ein Pionierstandort. Die Tümpellandschaft vernetzt die nah gelegenen Naturschutzgebiete «Ägerten» und «Gunzger Allmend».
Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Verwendung von lokalen Materialien gelegt. So wurden Steine aus der benachbarten Kiesgrube verwendet, während für die Totholzstrukturen Material aus dem angrenzenden Wald verwendet wurde. Die Teiche wurden mit Lehm aus dem Aushub der neuen Tümpel oder mit Presschlamm aus der benachbarten Kiesgrube abgedichtet.
Diese ökologische Aufwertung passt perfekt zu den Zielen des Alpiq Ökofonds, der regionale Projekte zur Aufwertung und Verbesserung der Umwelt finanziell unterstützt – mit besonderem Fokus auf Projekte im Bereich Wasser. Der Alpiq Ökofonds beteiligte sich mit 100'000 Franken an den gesamten Projektkosten von rund 250'000 Franken.
Für Peter Jäggi ist der Beitrag des Alpiq Ökofonds ein wichtiger Beitrag zum Schutz der Ökosysteme. «Wir freuen uns, dass der Alpiq Ökofonds uns bei der Schaffung dieser neuen Laichgewässer unterstützt hat», sagt er. «Die Existenz von Arten wie der Kreuzkröte und der Geburtshelferkröte ist etwas Kostbares. Es ist wichtig, dass wir alle zusammenarbeiten, um ihr Überleben zu sichern.»
Wenn es um den Schutz der biologischen Vielfalt geht, singen alle Beteiligten, einschliesslich der Kröten selbst, ganz offensichtlich im Chor. Wir freuen uns darauf, ihre nächtlichen Gesänge noch lange zu hören.
Vorteile für viele verschiedene Arten
Mitte Mai 2024 wurde der Projekt-Abschluss mit einem Fest gefeiert, an dem Vertreter des Natur- und Vogelschutzvereins Härkingen, von Alpiq, des Fonds Landschaft Schweiz, der Bürgergemeinde Härkingen, von Bird Life Schweiz und von lokalen Sponsoren teilnahmen.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten sehen, wie die meisten Gehölze in der Tümpellandschaft entfernt wurden, um sonnige Lebensräume zu schaffen, und wie der terrestrische Lebensraum mit Holz- und Steinstrukturen aufgewertet wurde.
Die Aufwertung des Geländes hat auch die Artenvielfalt in der Region erhöht, indem ein lebenswerterer Lebensraum für Ringelnattern, Erdkröten, Grasfrösche, Berg- und Fadenmolche, Libellen sowie verschiedene Vogelarten wie Neuntöter geschaffen wurde.