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OKDie Alpiq Hydro Aare AG hat die Restwassermenge beim Wasserkraftwerk Gösgen seit 1. Oktober 2022 auf das gesetzliche Minimum reduziert, um die Stromproduktion zu erhöhen. Um eine mögliche Energiemangellage zu vermeiden, hat der Bundesrat die Betreiber von Flusskraftwerken mit Restwasserstrecken diesen Herbst verpflichtet, die Restwassermengen vorübergehend zu reduzieren. Mit dieser Massnahme kann das Wasserkraftwerk Gösgen zwischen Oktober 2022 und April 2023 zusätzlich rund 4 GWh Strom produzieren. Das ist etwas mehr als 1 % der Jahresproduktion des Kraftwerks.
Seit Oktober 2022 beträgt die Wassermenge in der alten Aare unterhalb des Stauwehrs Winznau noch 10 m3 pro Sekunde. Normalerweise würden in den Wintermonaten 15 m3 Wasser über das Stauwehr abfliessen. Die Restwassermengen sind saisonal abgestuft und betragen ohne temporäre Massnahme zwischen 15 und 25 m3 pro Sekunde. Der Bundesrat stuft die Auswirkungen auf die Umwelt als vertretbar ein, weil die Reduktion auf sieben Monate beschränkt ist.
Mit einer zweiten temporären Massnahme kann Alpiq die Stromproduktion des Flusskraftwerks Ruppoldingen im kommenden Winter erhöhen. Die Massnahme betrifft die Staukote. Alpiq betreibt das Kraftwerk an der Aare zwischen Dezember 2022 und April 2023 mit einem konstanten Staupegel von 398,4 m ü.M. Üblicherweise wird im Winterhalbjahr ein variables Stauregime angewendet, um die Dynamik des Flusses zu simulieren, was einen ökologischen Nutzen bringt. Auf Anregung des Bundesrats wird dieses Stauregime bis Ende April 2023 sistiert. Die beiden Kantone Solothurn und Aargau bewilligten die Massnahme. Damit vergrössert sich das Gefälle bei Niedrigwasser gegenüber einem normalen Winter um einige Dezimeter, was zu einer höheren Stromproduktion führt. Aufsummiert ergibt sich bis Ende April 2023 eine Mehrproduktion von rund 4 GWh Strom. Diese Menge entspricht etwa 3,5 % der Jahresproduktion des Kraftwerks Ruppoldingen.
Mit den beiden Massnahmen wird Alpiq im bevorstehenden Winter zusätzlich rund 8 GWh Strom produzieren. Das entspricht dem durchschnittlichen Jahresstromverbrauch von knapp 2000 Haushalten. Die Massnahmen in den beiden Wasserkraftwerken an der Aare sind ein weiteres Element zur Stärkung der Versorgungssicherheit in der Schweiz.