Am morgigen Mittwoch heulen sie wieder auf, die rund 5000 Sirenen in der Schweiz. Zum Glück nur zu Testzwecken: Geprüft wird, wie jedes Jahr am ersten Mittwoch des Monats Februar, die Funktionstüchtigkeit der Allgemeinen-Alarm- und Wasseralarm-Sirenen. Der morgige Mittwoch ist bevölkerungsschutztechnisch aber speziell: Erstmalig können sämtliche 5000 Sirenen (mit wenigen Ausnahmen) mit einem neuen System ferngesteuert werden – dazu hat Alpiq InTec entscheidend beigetragen.
POLYALERT: hochsichere Sirenen-Fernsteuerung
Rückblende: Bis vor Kurzem lief die Steuerung der Sirenen über das alte, kabelgebundene System Infranet (SFI-457) der Swisscom. Dieses sollte, so beschloss der Bundesrat im Jahr 2009, durch eine modernere, hochsichere und entbündelte Technologie abgelöst werden. Das zuständige Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) lancierte daraufhin das Projekt POLYALERT («polyvalente Alarmierung der Bevölkerung») und schrieb die Entwicklung, Migration und den Betrieb der neuen Sirenen-Fernsteuerung öffentlich aus. Alpiq InTec wurde als Sublieferantin des Systemanbieters Atos AG beauftragt, die Funkempfang-Messungen an den Sirenenstandorten in der Deutschschweiz sowie – in der ganzen Schweiz – die Demontage der bestehenden Anlagen und die Installation der neuen Fernsteuerungen durchzuführen.
Alpiq InTec war für diesen Grossauftrag idealer Partner. Erstens, weil die Elektroinstallateure von Alpiq InTec über viel Know-how verfügen. Zweitens, weil die Unternehmensgruppe über rund 90 Niederlassungen in sämtlichen Landesteilen der Schweiz verfügt. Das BABS und Atos AG konnten sich also auf einen schweizweit tätigen Partner verlassen, der zudem durch die räumliche Nähe in allen Regionen flexibel und schnell reagieren konnte.
40 Materiallager – bis zu 45 Monteure im Einsatz
Die Umrüstung der Sirenen startete im Jahr 2012 im Pilotkanton Glarus, die letzte der rund 5000 Sirenen wurde im September 2015 mit der neuen Fernsteuerung ausgestattet. Die grosse Zahl an zu migrierenden Anlagen bedeutete für Alpiq InTec eine logistische Herausforderung: Während gut drei Jahren waren in Spitzenzeiten bis zu 45 Elektroinstallateure mit dem Upgrade der Sirenen beschäftigt. Damit die Monteure und Projektleiter über das notwendige POLYALERT-Fachwissen verfügten, wurden sie mittels spezifischer Ausbildung auf die Aufträge vorbereitet. Auch die Logistik war äusserst anspruchsvoll: In Zusammenarbeit mit den Kantonen wurden – zumeist in Zivilschutzanlagen – über 40 dezentrale Materiallager eingerichtet.
Das Projekt POLYALERT konnte Ende 2015 erfolgreich und gemäss Terminplanung abgeschlossen werden. Dank POLYALERT hat das BABS nun die Federführung entlang des gesamten Lebenszyklus der Sirenen-Fernsteuerung. Die im Projekt umgerüsteten Sirenen werden die Alarmierung der Schweizer Bevölkerung für viele Jahre sicherstellen können – wenn auch zu hoffen bleibt, dass sie möglichst nie zum (Ernst-)Einsatz kommen.
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