Mit der Verlängerung und Optimierung des Fälligkeitsprofils der Finanzverbindlichkeiten hat Alpiq erfolgreich eine wichtige Grundlage für den Umbau der Gruppe geschaffen. Unter anderem kaufte Alpiq ausstehende Anleihen im Umfang von 543,4 Mio. CHF frühzeitig zurück und ersetzte sie mit einer neuen 10-jährigen Anleihe mit einem Nennwert von 300 Mio. CHF. Auch das laufende Kostensenkungsprogramm greift: Von den 100 Mio. CHF, die ab Ende 2015 nachhaltig eingespart werden, wurden bereits 65 Mio. CHF realisiert. Die verbesserte Finanzierungsstruktur sowie einmalige Aufwendungen für die laufende Restrukturierung werden künftig die Rechnung von Alpiq entlasten.
Bruttoverschuldung reduziert – solide Liquidität Alpiq hat im Rahmen ihrer Strategie weitere Massnahmen zur Bilanzstärkung eingeleitet. Vom erfolgreich gestarteten Verkaufsprozess der Swissgrid-Beteiligungen erwartet Alpiq von den bisher eingeleiteten Transaktionen einen Erlös von 363 Mio. CHF. Davon konnte die erste Transaktion von 75 Mio. CHF bereits Ende 2014 erfolgreich abgeschlossen werden. Die freiwerdenden Mittel werden zur Reduktion der Nettoverschuldung eingesetzt. Alpiq senkte 2014 die Nettoverschuldung von 2,1 Mrd. CHF auf 1,9 Mrd. CHF und die Bruttoverschuldung von 4,5 Mrd. CHF auf 3,5 Mrd. CHF. Das Unternehmen verfügt über eine nach wie vor solide Liquidität von 1,6 Mrd. CHF. Hinzukommen unbenutzte bestätigte Banklinien im Umfang von 700 Mio. CHF.
Konventionelle Stromproduktion unter Vorjahr – Energiehandel optimiert Die tiefen Grosshandelspreise schmälerten 2014 die Ergebnisse der gesamten konventionellen Kraftwerksproduktion. In der Schweiz war insbesondere die Wasserkraft betroffen. Alpiq hat die beeinflussbaren Betriebskosten bei der Wasserkraft konsequent gesenkt. Die öffentlichen Abgaben, Wasserzinsen und Steuern, die rund 40 Prozent der Gestehungskosten ausmachen, blieben unverändert hoch. Aufgrund der anhaltend tiefen Grosshandelspreise und des anspruchsvollen regulatorischen Umfelds musste Alpiq Wertberichtigungen und Rückstellungen in Höhe von 1ꞌ047 Mio. CHF nach Steuern vornehmen, insbesondere bei der Schweizer Wasserkraft. Im Rahmen ihrer Strategieumsetzung setzt sich Alpiq für die Schweizer Wasserkraft ein. Damit sie das Rückgrat der Schweizer Stromversorgung bleibt, muss die Schweizer Wasserkraft als erneuerbare, flexible Energiequelle anerkannt werden. Bei den Gas-Kombikraftwerken in Europa lag die Zahl der Betriebsstunden gegenüber dem Vorjahr marktbedingt erneut tiefer.
Das Grosshandelsgeschäft in Zentral- und Osteuropa lieferte zufriedenstellende Ergebnisse. Diese konnten allerdings nicht an das Vorjahr anknüpfen, das von ausserordentlich guten Handelsopportunitäten profitierte. Gemäss der Strategie wurde der Aufbau des 24/7-Intraday-Geschäfts erfolgreich abgeschlossen. Inzwischen ist Alpiq rund um die Uhr am Markt aktiv, um die unzureichende Vorhersagbarkeit der Wind- und Solarstromproduktion und den daraus steigenden Bedarf an kurzfristiger Flexibilität erfolgreich zu nutzen. Zudem valorisiert Alpiq ihre flexiblen Wasserkraftkapazitäten optimaler mit ihrem neuen 15-Minuten-Produkt, das Alpiq seit 2014 am Markt anbietet.
Opportunitäten im Energieservicegeschäft genutzt In der Gebäude- und Verkehrstechnik übertraf Alpiq das hohe Niveau des Vorjahres erneut. In der Gebäudetechnik verstärkt Alpiq mittels Akquisitionen ihre Präsenz, so zum Beispiel im vergangenen Jahr in der Nordwestschweiz. Alpiq ist im Bereich der Gebäudetechnik führend in der Schweiz und baut gemäss ihrer Strategie die Bereiche Energieeffizienz, Smart Building, Energiecontracting und E-Mobility weiter aus. In der Verkehrstechnik wurde mit dem Setzen der letzten Schwelle im neuen Gotthard-Basistunnel Ende Oktober 2014 ein Meilenstein erreicht.
Das Anlagenbau- und Servicegeschäft ausserhalb der Schweiz war durch zurückhaltende Investitionen in die Kraftwerkstechnik wegen anhaltender Überkapazitäten in Europa geprägt. Alpiq diversifizierte verstärkt in den Industriebereich und akquirierte 2014 in diesem Bereich diverse Aufträge.
Das Energiemanagementgeschäft baute Alpiq 2014 gemäss ihrer Strategie weiter aus. Vergangenen Sommer wurde GridSense der Fachwelt vorgestellt. Die neue Technologie antizipiert das Nutzerverhalten durch künstliche Intelligenz und steuert so den Stromverbrauch innerhalb von Gebäuden und optimiert damit das Lastmanagement des Netzes. Alpiq akquirierte zudem Flexitricity. Mit Grossbritanniens Marktführer in der Laststeuerung verschafft sich Alpiq Zugang zu innovativen Lösungen und Know-how sowie zu neuen Märkten im Bereich des dezentralen Energiemanagements.
Ausblick Das operative Ergebnis 2015 wird von den tiefen Grosshandelspreisen geprägt sein. Gründe dafür sind die hohen Subventionen von neuen erneuerbaren Energien, die insbesondere den Zubau von Wind- und Photovoltaikanlagen weiter forcieren, die tiefen Preise für die Primärenergien Öl, Gas und Kohle sowie die schwachen CO2-Preise. Weiter werden steigende Abgaben, insbesondere die inzwischen erhöhten Wasserzinsen, das operative Ergebnis 2015 zusätzlich belasten.
Der Entscheid der Schweizer Nationalbank (SNB), den Euro-Mindestkurs aufzugeben und negative Zinsen einzuführen, ist kurzfristig verkraftbar, da Alpiq das Währungsrisiko für Energieexporte aus der Schweiz abgesichert hat. Hingegen wird sich das EBITDA der Tochtergesellschaften im Euroraum entsprechend reduzieren. Die Auswirkungen des SNB-Entscheids werden im Rahmen des Halbjahresabschlusses 2015 geprüft.
Diese Rahmenbedingungen bestätigen die Notwendigkeit des Umbaus der Gruppe. Alpiq legt den Fokus auf die Kapitalmarktfähigkeit. Mit oberster Priorität wird daher die Nettoverschuldung reduziert, um darauf aufbauend gezielt in die Zukunft zu investieren.
Alpiq wird weiterhin den Dialog mit der Schweizer Politik zur raschen Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Schweizer Wasserkraft führen, damit sie als erneuerbare, flexible Energiequelle anerkannt wird. Sie ist eine der zentralen Antworten auf die aktuellen Herausforderungen der europaweiten energiepolitischen Fragen.
Wahldividende zur Stärkung der Kapitalbasis Der Verwaltungsrat hat beschlossen, die Dividende unverändert bei 2 CHF je Aktie zu belassen. Um die Kapitalbasis zu stärken und die finanzielle Flexibilität der Alpiq Gruppe zu verbessern, schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung eine Wahldividende vor. Die Aktionäre erhalten die Wahl, die Dividende entweder in bar oder als neu auszugebenden Aktien zu beziehen. Die Dividende wird in Form einer steuerlich attraktiven Ausschüttung aus den Kapitaleinlagereserven ausgerichtet. Die genauen Bedingungen und Konditionen werden den Aktionären anlässlich der ordentlichen Generalversammlung 2015, an der auch über die Wahldividende abgestimmt wird, bekannt gegeben. Die Konsortialaktionäre EOS Holding SA und EDF Alpes Investissements Sàrl sowie EBM, EBL, Kanton Solothurn, IBAarau und WWZ werden von der Alternative der Aktienzuteilung Gebrauch machen. Sie haben sich vertraglich verpflichtet, anstelle einer Bardividende neue Alpiq-Aktien im Verhältnis ihrer bisherigen Beteiligung zu zeichnen.
Änderungen im Verwaltungsrat Die Verwaltungsräte Michael Baumgärtner, Damien Gros und Gérard Roth stellen sich im Hinblick auf die Generalversammlung vom 30. April 2015 nicht mehr zur Wiederwahl. Neu für den Verwaltungsrat werden als Vertreter der EDF Heiko Berg, Philipp Büssenschütt und Tilmann Steinhagen vorgeschlagen. An der kommenden Generalversammlung werden die Aktionäre über diese Wahlanträge befinden.
Die Medienmitteilung und der Geschäftsbericht 2014 werden am 9. März 2015 ab 7 Uhr unter www.alpiq.com\berichte aufgeschaltet. Die Präsentationen der Bilanzmedienkonferenz sind ebenfalls bereits ab 7 Uhr auf der Alpiq-Website verfügbar.
Hinweis: Aufgrund der langfristigen Natur ihres Geschäfts wird Alpiq nur noch ihre Semesterzahlen und das Geschäftsjahr kommunizieren. Am 28. August 2015 präsentiert Alpiq im Rahmen des Medienfrühstücks und der Finanzanalysten-Telefonkonferenz die Semesterzahlen 2015.