Urban Frei, Geschäftsführer Alpiq EcoServices AG
Herr Frei, wie sieht zurzeit Ihr Arbeitsalltag aus? Im Moment bin ich mit dem Firmenaufbau und mit dem Networking beschäftigt. Ich stelle unser Firmenkonzept bei Unternehmen vor und schaffe so Basis für mögliche Aufträge. Die Resonanz ist bis jetzt übrigens sehr positiv. Einen Teil meiner Arbeit verbringe ich auch mit der Rekrutierung der neuen Mitarbeitenden und der Entwicklung unserer Produkte. Dazu zählt einerseits der Aufbau des Contractings, mit dem wir für Kunden Energieerzeugungsanlagen finanzieren, planen und betreiben, und andererseits das Energie-Datenmanagement. Sehr wichtig ist ebenfalls der Aufbau unseres Marketingkonzeptes, mit welchem wir ein Image als zuverlässiger Anbieter von Top-Qualität für komplexe Aufgaben im Bereich der Nachhaltigkeit generieren wollen.
Sie sprechen die Mitarbeiter-Rekrutierung an. Was gibt es hier zu berichten? Aufgrund der aktuellen Marktsituation ist es schwierig, qualifizierte Fachleute zu finden. Ich habe aber schon drei Mitarbeitende eingestellt. In einem Jahr werden wir hoffentlich zu acht oder neunt sein.
Ein Wort zu Ihren Kunden? Da wir die Firma erst im August gegründet haben, sind wir wie gesagt gerade dabei, unseren Kundenstamm aufzubauen. Den ersten Auftrag haben wir schon erhalten. Wir dürfen ein lokales Energieversorgungsunternehmen in Olten beraten, welches den geplanten Neubau, eine Gemischtnutzung von Büro und Betrieb, nach höchsten Energiestandards erstellen möchte. Dieser Auftrag ist ein schönes und wichtiges Erfolgserlebnis.
Generell sind wir für Kunden da, die Wert auf Nachhaltigkeit legen sowie über Gebäude verfügen bzw. diese planen, welche ein hohes Potenzial für Energieeinsparungen haben. Wir nennen dies Leuchtturm-Projekte, bei denen man durch maximale Energieeffizienz und minimale CO2-Emissionen höchste Standards erreichen kann – wie zum Beispiel das Label Minergie-P. Leuchtturm-Gebäude sollten in einem hohen Mass multiplizierbar sein, damit diese zukunftsweisende Technologie möglichst oft angewendet wird.
Alpiq EcoServices AG bietet auch Energiechecks und -optimierungen an. Ist das mehr als nur Stromspartipps zu geben? Diese kann sich ja jeder auch gratis bei seinem regionalen Stromversorger holen. Das Einholen von Stromspartipps ist sicherlich wertvoll und empfehlenswert. Stromspartipps sind punktuell und betreffen einzelne Anwendungen, wie etwa Beleuchtungen. Unser Ansatz ist aber ganzheitlich. Mit dem Energiecheck und der Energieoptimierung analysieren wir den gesamten Energieverbrauch eines Gebäudes. Wir vergleichen dann den Energieverbrauch mit bestehenden Erfahrungszahlen und Zielwerten und können dadurch genaue Aussagen zum gesamten Energiesparpotential machen.
Stromsparen scheint "in" zu sein. Es herrscht eine grosse Nachfrage nach energiesparenden Massnahmen? Das ist richtig. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass seitens der Kunden ein grosser Informationsbedarf in Sachen Energieeffizienz besteht. Da können wir einen aktiven Beitrag leisten, denn wir konzipieren konkrete Lösungsvorschläge zur Realisation des Sparpotentials, unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit. Mit unserem Ansatz begleiten wir unsere Kunden von der ersten Idee bis zur Umsetzung der Massnahmen und Erfolgskontrolle.
Alpiq EcoServices AG wurde mit mehr als 50 Millionen CHF ausgestattet. Was passiert mit dem Geld? Damit investieren wir in Anlagen, welche sich durch eine höchstmögliche Energieeffizienz bei minimalen CO2-Emissionen auszeichnen. Dies kann beispielsweise das bereits erwähnte Contracting sein, das ein wichtiges Instrument der Energieeffizienz ist. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es viele Kunden gibt, welche zwar vorbildliche Energie-Erzeugungsanlagen erstellen wollen, das dafür erforderliche Kapital jedoch nicht besitzen. Genau dort können wir ansetzen und für die Kunden die Konzipierung, Erstellung, Finanzierung und Betrieb der Anlage übernehmen.