Schwerlast-Helikopter holt tonnenschwere Lasten aus schwierigem Gelände
20 Mitarbeiter der Atel Netz AG und von Helog Heliswiss versammelten sich am frühen Morgen des 13. Februar 2008 auf dem Gelände der ehemaligen Stahlfabrik Von Roll in Balsthal. Das Briefing erfolgte kurz und präzise, jeder wusste, was er zu tun hatte. Als der Lasten-Hubschrauber, eine Kamov KA32A12 russischer Bauart, die zwei mal 2'200 PS starken Turbinen angelassen hatte und den Startplatz verliess, waren die Bodenteams schon längst auf Position, um die schweren Frachten an den Haken zu legen. Die acht ausgemusterten Masten waren schon einen Tag zuvor mit Trennscheiben umgesägt worden. Sechs von ihnen wurden in zwei Teilen, zwei an einem Stück abtransportiert. Jedes Frachtstück wog je nach Grösse zwischen zwei und 4,5 Tonnen – kein Problem für den Helikopter, der Schwerlasten bis zu fünf Tonnen heben kann.
Achtung: Autos, Tiere und Wäsche in Sicherheit gebracht
Da die Strommasten zum Teil in einem Wohngebiet standen, wurden die Bewohner rechtzeitig über den Einsatz informiert und aufgefordert, wegen der teils sehr starken Windentwicklung des Helikopters die vorgeschriebenen Sicherheitsmassnahmen zu ergreifen. So galt es, freistehende Gegenstände zu sichern, Autos in die Garage zu stellen oder frei laufende Tiere im Stall unterzubringen.
1 Stunde Helikopter-Flug: 900 Liter Kerosin und 13'500 CHF Einsatz-Kosten
Bereits nach einer Stunde waren alle Mastteile eingesammelt und an ihrem Bestimmungsort auf dem Von Roll Areal abgelegt. 14 Mal war der Helikopter dafür ausgeflogen. "Alles gut gelaufen, das ist Routine für uns", resümierte Pilot Beat Fahrni seinen Einsatz. "Solche Aufträge mit tonnenschweren Lasten sind für uns der Tagesordnung." Die präzise Vorbereitung und die minutiöse Durchführung haben sich an diesem Tag besonders gelohnt. Denn falls es zu Verzögerungen während des Helikoptereinsatzes gekommen wäre, hätte sich dies finanziell negativ ausgewirkt: 13'500 Schweizer Franken kostet der Lufteinsatz in der Stunde – und das dürfte wohl auch an einem Kerosinverbrauch von 900 Litern in der Stunde liegen.
"Alles Routine" – Projektleitung und Heli-Team sind zufrieden
Zufrieden sieht man Projektleiter Georg Müller nach erfolgreicher Arbeit vor dem aufgetürmten Mastenfeld stehen. Nach der besonderen Herausforderung an diesem Tag gefragt gesteht Müller ein, dass dies für ihn nicht wirklich anspruchsvoll war. "Verglichen mit den Tiefbauarbeiten und den Kabelarbeiten für die unterirdische Leitung zwischen Oktober 2006 und 2007 war die Fliegerei relativ einfache Arbeit. Ein paar Telefonate, eine Besprechung und den Auftrag erteilen, das war's für mich. Für die Leute von Helog Heliswiss war dies ja auch nur Routine." Ein besonderes Erlebnis bleibt der Tag trotzdem für ihn – während seiner 36-jährigen Tätigkeit als Projektleiter war es erst das zweite Mal, dass er beruflich mit einem Helikoptereinsatz zu tun hatte.